Presse

Frisches Kapital für die Weiterentwicklung markierungsfreier Analysegeräte

30. September 2010

Die Biametrics GmbH, ein Spin-off der Universität Tübingen, erhält ein Investitionskapital von insgesamt 600.000 Euro, die der High-Tech Gründerfonds und der Seedfonds Baden-Württemberg gemeinschaftlich zur Verfügung stellen. Das 2007 gegründete Unternehmen entwickelt Analysegeräte für die Pharmazie- und Life Science-Branche. Sie arbeiten markierungsfrei und bei sehr niedrigen Nachweisgrenzen. Zudem sind sie schnell, robust und preisgünstig. Die Finanzierung ermöglicht es dem jungen Unternehmen, Kooperationen mit internationalen Partnern einzugehen, die Entwicklung der Analysegeräte weiter voranzutreiben und neue Ideen zu realisieren.

Die Biametrics GmbH entwickelt markierungsfreie mobile Analysegeräte, die schnell, robust und preiswert sind und bei sehr niedrigen Nachweisgrenzen arbeiten. Das ist wichtig, um wertvolle Daten zur Kinetik von Biomolekülen zu generieren, die nicht zuletzt bei der Entwicklung neuer pharmakologischer Wirkstoffe von Bedeutung sind. Im Gegensatz zu den markierten Verfahren, die die natürliche Aktivität der Biomoleküle stören, werden diese bei der markierungsfreien Analyse nicht beeinflusst.

Die Entwicklung der innovativen Geräte basiert auf der patentierten Reflektometrischen Interferenzspektroskopie, RIfS. Das Auslesen der Ergebnisse erfolgt mithilfe von LED-Leuchten. Dr. Florian Pröll, der Biametrics gemeinsam mit Dr. Günther Proll vor drei Jahren gegründet hat, erklärt das Prinzip: „Bei Materialien, die sich in ihren optischen Eigenschaften unterscheiden, wird Licht an Schichtgrenzen teilweise reflektiert und teilweise durchgelassen. Da die reflektierten Strahlen interferieren, d. h. sich überlagern, ändert sich das reflektierte Muster.“ Auf diese Interferenzen reagiert der Mess-Sensor. Lichtdurchlässige Materialien wie Glas oder Kunststoff, deren Oberfläche beschichtet ist, dienen bei den optischen Biosensoren als Trägermaterial. „In der patentgeschützten Oberflächenchemie steckt jahrelange Entwicklungsarbeit, doch nun ist das Verfahren so ausgefeilt, dass wir zu Recht sagen können: Es ist einzigartig“, sagt Dr. Florian Pröll. Der Meinung ist auch Dr. Michael Nettersheim, Senior-Investment Manager des High-Tech Gründerfonds: „Die Schnelligkeit, Robustheit und Genauigkeit unterscheiden die Biametrics-Systeme von anderen Anbietern. Da sie zudem preiswert sind, steht dem Durchbruch nichts mehr im Wege. Das Investitionskapital ist hier gut angelegt.“

Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche für Biametrics ist zurzeit die Human- und Tierdiagnostik. Aufgrund der kompakten Bauart und Schnelligkeit der Analysegeräte – in weniger als fünf Minuten liegt das Resultat vor – könnten sie auch bei nichtklinischen Anwendungen, beispielsweise auf Flughäfen, eingesetzt werden, wo es darum geht, Passagiere innerhalb kürzester Zeit auf Viruspartikel zu untersuchen.

Interessenten für die hochinnovative Technologie gibt es bereits: Der Vertrag mit einem großen amerikanischen Hersteller aus dem Bereich der In-vitro-Diagnostik ist so gut wie in trockenen Tüchern. Dr. Günther Proll: „Wir sind permanent auf der Suche nach Kooperationen und verkaufen im Grunde eine Systemlösung. Zudem vermarkten wir Lizenzen unserer Technologie und begleiten die Geräteentwicklungen. Außerdem arbeiten wir eng mit Herstellern zusammen, um deren Produkte für die Anforderungen der Biametrics-Technologie zu spezifizieren.“ Doch auch die interne Weiterentwicklung wird vorangetrieben. „Wir haben noch so viele Ideen und Möglichkeiten, deshalb sind wir überaus froh, dass wir vom High-Tech Gründerfonds und dem Seed-Fonds unterstützt werden. Die neue Finanzierung wird uns helfen, die bisher unentdeckten Schätze, die in dieser Technologie stecken, zu heben“, so Proll weiter.

Roman Loch von der LBBW Venture Capital GmbH, die den Seedfonds BW neben der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH managt, ist überzeugt von der Herangehensweise der beiden Unternehmer: „In der Biametrics GmbH sehe ich ein Erfolg versprechendes junges Unternehmen, das mit seinen marktnahen Analyseprodukten den richtigen Nerv getroffen hat.“ Dem schließt sich Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH, an: „Das Beteiligungskapital wird Biametrics helfen, auf die Suche nach neuen Kunden und Partnern zu gehen. Da sie ein starkes Produkt vorweisen können, werden sich ihnen die Türen der Diagnostika-Hersteller öffnen.“

Über Biametrics GmbH
Die Biametrics GmbH ist ein Spin-off der Universität Tübingen. Im Jahr 2007 von Dr. Günther Proll und Dipl.-Chem. Florian Pröll gegründet, stellt das innovative Unternehmen markierungsfreie Analysegeräte für den Einsatz in der klinischen Diagnostik her. Basierend auf der patentierten Technologie der Reflektometrischen Interferenzspektroskopie, RIfS, werden Wechselwirkungen zwischen Biomolekülen detektiert. Die kleinen, handlichen Analysegeräte sind schnell, robust und preiswert und können auch mobil eingesetzt werden – das alles bei sehr niedrigen Nachweisgrenzen.

Über BioRegio STERN
In der baden-württembergischen Region Stuttgart, Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Neckar-Alb ist die BioRegio STERN Management GmbH gemeinsames Kompetenznetzwerk, Anlauf- und Beratungsstelle für Existenzgründer, Unternehmer und Forscher im Bereich Biotechnologie. BioRegio STERN fördert die Zusammenarbeit unterschiedlichster Disziplinen wie Medizin, Bioverfahrenstechnik, Sensorik, Ernährungswissenschaft, biochemische Analytik und Bioinformatik. Bedeutende Schwerpunkte bilden die Regenerationsbiologie und die Medizintechnik.

BioRegio STERN vertritt die Interessen der Existenzgründer, Unternehmer und Forscher gegenüber Politik, Medien und Verbänden, bündelt Wirtschaftsförderung und Marketing, berät bei Förderanträgen und Unternehmensfinanzierungen und stützt diese Arbeit durch eine engagierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. BioRegio STERN wird unterstützt von den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb sowie den Städten Stuttgart, Tübingen, Esslingen und Reutlingen. Geschäftsführer ist der Molekular- und Zellbiologe und Investmentanalyst Dr. Klaus Eichenberg.

Über den High-Tech Gründerfonds
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines „Proof of Concept“ oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich grundsätzlich mit 500.000 Euro; insgesamt stehen bis zu zwei Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren der Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die KfW Bankengruppe sowie die sechs Industriekonzerne BASF, Deutsche Telekom, Siemens, Robert Bosch, Daimler und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 272 Mio. Euro.

Kontakt:
High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Dr. Michael Nettersheim
Senior-Investmentmanager
Ludwig-Erhard-Allee 2
53175 Bonn
Tel.: +49 228 96568508
Fax: +49 228 96568550
m.nettersheim@high-tech-gruenderfonds.de
www.high-tech-gruenderfonds.de

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