Presse

High-Tech Gründerfonds und STIFT investieren in molekulare Krebsdiagnostik aus Jena

16. April 2012

onCGnostics erhält Seedkapital zur Finanzierung präklinischer und klinischer Studien

Chemische Veränderungen in der Erbinformation, die im Verlauf der Krebsentstehung zu beobachten sind, stellen die Grundlage für die neuartigen Diagnostiktests dar, welche die onCGnostics GmbH in Jena entwickelt. Diese Tests sollen eine möglichst frühzeitige und wesentlich genauere Erkennbarkeit von Krebs erlauben als bisher. Denn je früher eine Erkrankung erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Diese wichtige, frühzeitige Erkennung ist bisher für die meisten Krebserkrankungen nicht möglich, da geeignete Marker fehlen.

Bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, dem ersten Geschäftsfeld der oncgnostics GmbH, wird immer noch fast ausschließlich der sogenannte Pap-Test angewandt, ein Verfahren, bei dem in einem Zellabstrich veränderte Zellen gesucht werden. Da die Erkennung viel Erfahrung des Zytologen voraussetzt, werden bei dieser subjektiven Methode jedoch viele falsch-negative und falsch-positive Diagnosen gestellt. Ein Nachweis der Gebärmutterhalskrebs auslösenden humanen Papillomaviren, der sogenannte HPV-Test, löst dieses Problem laut Dr. Alfred Hansel, Biologe und einer der Gründer von onCGnostics, auch nicht: „Zwar haben die Frauen, bei denen die Viren nicht nachweisbar sind, sicher keine Krebserkrankung. Von den nachweislich HPV-positiven Frauen sind aber auch die meisten nur vorübergehend infiziert, und nur etwa 10-15% haben eine zu behandelnde Erkrankung“.

„Unser Ansatz sieht vor, den hohen negativen Vorhersagewert des HPV-Tests zu nutzen und mit einem Test zu kombinieren, mit dem wir unter den HPV-positiven Frauen genau diejenigen finden, die eine Erkrankung haben“, erklärt Martina Schmitz, Biochemikerin und Mitgründerin von oncgnostics. Dafür hat das Team in genomweiten Analysen geeignete Markerregionen identifiziert, diese an gut charakterisiertem Patientinnenmaterial bestätigt und einige der Marker zum Patent angemeldet.

Die Seedfinanzierung durch den High-Tech Gründerfonds und die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) erlaubt oncgnostics nun, auf Basis dieser Markerregionen markttaugliche diagnostische Testverfahren zu entwickeln, die dann gemeinsam mit einem der großen Anbieter von HPV-Tests auf den Markt gebracht werden können. „Durch den Reflex-Test von onCGnostics gewinnt ein positiver HPV-Befund enorm an Bedeutung und genau das macht onCGnostics auch für die etablierten Player am Markt zu einem attraktiven Partner“, so Dr. Bernd Goergen, Senior Investmentmanager des High-Tech Gründerfonds.

„Wir freuen uns, mit der Cofinanzierung der oncgnostics GmbH ein erfolgversprechendes Gründungsprojekt zu unterstützen, welches das Potenzial hat, eine wichtige Diagnostik-Lücke zu schließen und die BioRegion Jena weiter zu stärken,“ begründet Dr. Sven Günther, Geschäftsführer der STIFT, die Beteiligung.

Außerordentliche Unterstützung erfährt das Team bei der Umsetzung des Projekts von der Universitäts-Frauenklinik. „Von einem einfach durchzuführenden Test mit hoher Empfindlichkeit und großer Genauigkeit würden die Frauen sehr profitieren“, meint Prof. Dr. Ingo Runnebaum, Direktor der Abteilung Gynäkologie an der Uni-Frauenklinik. „Im Frühstadium lässt sich Gebärmutterhalskrebs sehr gut behandeln. Häufig können wir den Frauen sogar die Fähigkeit, Mutter zu werden, erhalten.“

Die onCGnostics GmbH wurde am 1. Februar 2012 von Prof. Matthias Dürst, Leiter des Forschungslabors der Universitäts-Frauenklinik, Dr. Hansel, Frau Schmitz sowie der Ökonomin Kerstin Brox in Jena gegründet. Die Entwicklung zuverlässiger molekulardiagnostischer Tests auf Basis epigenetischer Marker und ihr Einsatz in der Früherkennung, Therapieentscheidung und Nachsorge von Krebserkrankungen stehen im Fokus der Aktivitäten von oncgnostics.

Kontakt:
oncgnostics GmbH
Dr. Alfred Hansel, Geschäftsführer
Winzerlaer Straße 2
07745 Jena
Tel.: +49-3641-933544
alfred.hansel@oncgnostics.com
www.oncgnostics.com

Über die STIFT
Die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) fördert im Rahmen des Thüringer Netzwerkes für Innovative Gründungen (ThürInG) innovative und technologieorientierte Gründungen in Thüringen. Zudem unterstützt STIFT ausgewählte High-Tech Gründungen im Bereich der Frühphasenfinanzierung als Side-Investor. Hierbei steht der Innovationsgrad der Gründungsidee und das unternehmerische Potential im Vordergrund –  ein Branchenschwerpunkt existiert  nicht. Der regionale Schwerpunkt von Investitionen liegt in Thüringen.

Kontakt:
Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT)
Dr. Sven Günther, Geschäftsführer
Peterstraße 1
99084 Erfurt
Tel.: +49 361 789 23 50
Fax: +49 361 789 23 46
info@stift-thueringen.de
www.stift-thueringen.de
www.innovativ-gruenden-thueringen.de

Über den High-Tech Gründerfonds
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines „Proof of Concept“ oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich initial mit 500.000 Euro; insgesamt stehen bis zu zwei Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren des Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die KfW Bankengruppe sowie die 13 Industriekonzerne ALTANA, BASF, B. Braun, Robert Bosch, CEWE Color, Daimler, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Evonik, Qiagen, RWE Innogy, Tengelmann und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 563 Mio. EUR (272 Mio. EUR Fonds I und 291 Mio. EUR Fonds II).

Kontakt:
High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Dr. Bernd Goergen
Senior Investmentmanager
Ludwig-Erhard-Allee 2
53175 Bonn
Tel.: +49 228 82300100
Fax: +49 228 82300050
info@high-tech-gruenderfonds.de
www.high-tech-gruenderfonds.de

Immer aktuell informiert

Melde dich jetzt an und erhalte tagesaktuelle Pressemeldungen zu Investments sowie weitere Nachrichten rund um den High-Tech Gründerfonds. Wir berichten über wichtige Entwicklungen beim HTGF und über spannende Neuigkeiten aus unserem Portfolio. Ein erfolgreicher Exit, ein neues spannendes Investment oder Personalnews – du erfährst als Erstes davon!

Weitere Presse-Beiträge

Presse
25. März 2024

Wachstumsschub für die CI HUB GmbH, Innovator im Bereich Content Integration Solutions

Potsdam, 25.03.2024 – Scale Capital, ein dänischer Technologie Frühphaseninvestor, der sich darauf fokussiert, Unternehmen bei der Skalierung auf dem US-Markt zu unterstützen, hat sein Investment in die CI HUB GmbH bekannt gegeben, einem führenden Anbieter von Content-Integrationslösungen. Dieses signifikante siebenstellige Investment von neuen und Bestandsinvestoren ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der CI HUB, die Art und Weise zu revolutionieren wie Unternehmen und Kreative
 
Presse
22. März 2024

Chance für eine bessere Zukunft: Beim MedTech Pitch Day 2024 haben zehn Start-ups ihre Innovationen gezeigt. Diese haben das Potenzial, das Gesundheitswesen voranzubringen

München, 22. März 2024 – Über die Leinwand huschen Bilder von Organen und medizintechnischen Instrumenten, Grafiken und Statistiken, Zeitstrahle und Zahlen. Vor allem aber geht es um Leben und Tod – um schwere Krankheiten, Herausforderungen im Krankenhausbetrieb und darum, wie Innovationen aus der Medizintechnik das Leben für Patient*innen bald besser machen könnten. Voraussetzung: Die Gründer*innen, die neben der Leinwand stehen, können die vor ihnen versammelten Investor*inn
 
Presse
18. März 2024

Chance für Innovationen: Beim MedTech Pitchday 2024 präsentieren Start-ups frische Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung

München, 18. März 2024 – In keiner anderen Branche trägt der technologische Fortschritt so unmittelbar dazu bei, das Leben von Menschen zu verbessern, wie in der Medizintechnologie. Innovationen aus den Bereichen künstlicher Intelligenz, Digitalisierung, Nanotechnologie oder neuen Materialien können eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit von Patient*innen, die tägliche Arbeit der Behandelnden und die Abläufe im Gesundheitswesen haben. Doch diese Innovationen müssen erst ein