News

SeNostic GmbH wirbt Seed-Finanzierung zur klinischen Entwicklung eines neuartigen Testverfahrens zur Differentialdiagnostik neurodegenerativer Erkrankungen ein

25. Januar 2016

Das Diagnostikunternehmen SeNostic GmbH, gibt heute den Abschluss einer Seed-Finanzierungsrunde durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF) bekannt. Ziel von SeNostic ist die Entwicklung und Kommerzialisierung einer zuverlässigen Differentialdiagnostik für neurodegenerative Erkrankungen, einschließlich der Alzheimerkrankheit, Parkinsonkrankheit und Lewy-Körper Demenz. Hierzu validiert das Unternehmen derzeit seine SeedCycler-Plattformtechnologie unter Verwendung hochspezifischer, unmittelbar krankheitsdefinierender Biomarker. Die Seed-Finanzierung durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF) wird verwendet werden, um einen Machbarkeitsnachweis mit einem erweiterten Prototypen auf eine breite klinische Basis zu stellen.

In der EU und den USA gibt es derzeit circa 15 Mio. Menschen, die an Neurodegenerationen leiden. Dazu kommen etwa 3 Mio. jährliche Neuerkrankungen. Die heutige Diagnostik beruht vorwiegend auf neurologischen und neuropsychologischen Tests von Verdachtsfällen und bleibt auch unter Zuhilfenahme weiterführender Diagnoseverfahren unzuverlässig. Die eigentliche Diagnose erfolgt dadurch oft erst in weit fortgeschrittenen Stadien. Ohne eine zuverlässige, direkt mit dem Erkrankungsprozess verknüpfte, Diagnostik sind betroffene Patienten jedoch nicht optimal therapierbar und könnten auch von zukünftigen Therapien nur eingeschränkt profitieren. Eine frühe und sichere Diagnosestellung hingegen erlaubt es, rechtzeitig im Verlauf der Erkrankung therapeutisch einzugreifen und eine optimale Patientenversorgung zu erreichen.

Die patentierte Basistechnologie von SeNostic, das Seed-Profiling, beruht auf spezifischen Proteinablagerungen im Nervengewebe der betroffenen Patienten, die sich bereits 10 bis 15 Jahre vor Auftreten der ersten Krankheitssymptome bilden. Diese Ablagerungen sind die Grundlage der Krankheitsdefinitionen und ursächlich mit den Krankheiten verknüpft. Bruchstücke dieser Ablagerungen, sogenannte Seeds, kommen auch in extrem niedriger Konzentration im Liquor des Patienten vor. Die SeNostic GmbH nutzt mit ihrer SeedCycler Plattform eine proprietäre Amplifikationstechnologie, um diese Biomarker standardisiert nachzuweisen, zu charakterisieren und somit zuverlässig für die klinische Liquor-Diagnostik nutzbar zu machen. Aufgrund bisheriger klinischer Daten wird für dieses Verfahren eine Zuverlässigkeit von über 95% erwartet.

Dr. Thorsten Lührs, Gründer und Geschäftsführer, erläutert: „Die Fokussierung von SeNostic auf Seed-Biomarker ist der wesentliche Faktor für die sehr hohe Zuverlässigkeit unseres technologiebasierten Ansatzes. Seed-Biomarker treten sehr frühzeitig bei den wichtigsten Neurodegenerationen auf, nicht aber bei gesunden Menschen. Die präzise Differenzierung und Einordnung verschiedenster Neurodegenerationen in einem einzigen Test bietet einen gleichermaßen hohen Nutzen für die klinische Diagnostik und die Therapieentwicklung. So werden wir unsere Technologie frühzeitig für die Stratifizierung von klinischen Versuchsgruppen anbieten, oder auch für die genaue Verfolgung von Erkrankungsverläufen in einzelnen Patienten.“

„Neurodegenerationen sind klinisch oft schwer voneinander zu unterscheiden. Tatsächlich belegen mehrere aktuelle Studien, dass bis zu einem Drittel der heutigen Alzheimerdiagnosen unzutreffend sind, und stattdessen andere Neurodegenerationen vorliegen. Insbesondere Alzheimer, Lewy-Körper Demenz und Parkinson haben in frühen Krankheitsstadien oft überlappende Symptome“, fügt Dr. Christiane Ritter, Gründerin und zukünftige CSO, hinzu. „Solche Fehldiagnosen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen, sondern sie verursachen auch hohe Zusatzkosten für die Gesundheitssysteme. Bei Lewy-Körper Demenz, der zweithäufigsten Demenzform, kann falsche Medikation aufgrund ihrer Nebenwirkungen sogar zu direkten schweren schädlichen Auswirkungen führen. Deshalb ist es SeNostic’s Ziel, eine zuverlässige Diagnose zum frühestmöglichen Zeitpunkt anzubieten.“

Dr. Christian Jung, Senior Investment Manager des High-Tech Gründerfonds, kommentiert: „SeNostic’s SeedCycler Plattform zur Vermehrung der krankheitsidentifizierenden Seeds in der Liquorprobe eines Patienten ist einzigartig. Sie hebt sich von der Masse anderer verfolgter Ansätze ab, die auf Basis von nicht kausal mit der Erkrankung im Zusammenhang stehenden Biomarkerpanels entwickelt werden, wie z.B. Immun-Biomarker. Der SeNostic-Test lässt sich im Klinikalltag leicht einbinden und wäre eine kostenseitig attraktive Option zur Diagnosesicherung und zur zuverlässigen Früherkennung von z.B. Alzheimer und Parkinson bei gleichzeitig entscheiden Vorteilen in Bezug auf Spezifität und Sensitivität.“

Im Rahmen dieser Seed-Finanzierung wird sich das Unternehmen an seinem neuen Standort im Hannover Medical Park ansiedeln. Das Unternehmen erhielt zuvor eine Prä-Seed Finanzierung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MBG) des Landes Niedersachsen.

Über SeNostic
SeNostic GmbH, gegründet 2014, ist ein in Braunschweig ansässiges Diagnostikunternehmen mit dem Fokus, die Entwicklung neuartiger Technologien für die in vitro Diagnostik von Neurodegenerationen – mit einem globalen Milliardenmarkt – voranzutreiben.

Die patentierte SeedProfiling Technologie ist das Kernstück des Unternehmens und hat zum Ziel, die zuverlässige Differentialdiagnose schwerer neurodegenerativer Erkrankungen durch den einheitlichen Nachweis und die Charakterisierung pathologischer Seed-Biomarker zu ermöglichen. Zu diesem Zweck entwickelt das Unternehmen unter anderem den SeedCycler, eine analytische Plattform, die die Vermehrung, Charakterisierung und Quantifizierung verschiedenster Seed-Biomarker aufgrund ihrer biophysikalischen Eigenschaften erlaubt.

Die Alzheimerkrankheit, Lewy-Körper Demenz, Parkinsonkrankheit und Pick-Krankheit sind die häufigsten Neurodegenerationen, die weltweit Millionen Patienten betreffen. Bei entstehender Neurodegeneration bilden verschiedene Proteine Ablagerungen im Nervengewebe. Diese haben die Fähigkeit, sich durch die selbstähnliche Anlagerung zu vermehren und auszubreiten – ein molekularer Vorgang, der auch als „seeding“ bezeichnet wird. Bei vollständig gesunden Menschen befinden sich keine seeding-aktiven Proteinablagerungen im Nervengewebe. Ohne eine zuverlässige, direkt mit dem Erkrankungsprozess verknüpfte Diagnostik sind betroffene Patienten heute oft nicht optimal therapierbar, und könnten auch von zukünftigen Therapien nur eingeschränkt profitieren. Dies gilt insbesondere für die frühesten und präklinischen Erkrankungsphasen.

Hinweis: Die SeedProfiling Technologie und die SeedCycler Platform sind kommerziell nicht verfügbar und befinden sich in der Entwicklungsphase.

Ansprechpartner SeNostic:
Dr. Thorsten Lührs
Tel.: +49 (0)531 6149 373
public-relations@SeNostic.com
www.senostic.com

Über den High-Tech Gründerfonds
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines „Proof of Concept“ oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich initial mit 600.000 Euro; insgesamt stehen bis zu zwei Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren der Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die KfW Bankengruppe sowie die 18 Wirtschaftsunternehmen ALTANA, BASF, Bayer, B. Braun, Robert Bosch, CEWE, Daimler, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Evonik, Lanxess, media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG, METRO, Qiagen, RWE Innogy, SAP, Tengelmann und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 576 Mio. EUR (272 Mio. EUR Fonds I und 304Mio. EUR Fonds II).

High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Dr. Christian Jung
Tel.: +49 (0)228 823 00145
info@high-tech-gruenderfonds.de
www.htgf.de

Immer aktuell informiert

Melde dich jetzt an und erhalte tagesaktuelle Pressemeldungen zu Investments sowie weitere Nachrichten rund um den High-Tech Gründerfonds. Wir berichten über wichtige Entwicklungen beim HTGF und über spannende Neuigkeiten aus unserem Portfolio. Ein erfolgreicher Exit, ein neues spannendes Investment oder Personalnews – du erfährst als Erstes davon!

Weitere News-Beiträge

Presse
25. März 2024

Wachstumsschub für die CI HUB GmbH, Innovator im Bereich Content Integration Solutions

Potsdam, 25.03.2024 – Scale Capital, ein dänischer Technologie Frühphaseninvestor, der sich darauf fokussiert, Unternehmen bei der Skalierung auf dem US-Markt zu unterstützen, hat sein Investment in die CI HUB GmbH bekannt gegeben, einem führenden Anbieter von Content-Integrationslösungen. Dieses signifikante siebenstellige Investment von neuen und Bestandsinvestoren ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der CI HUB, die Art und Weise zu revolutionieren wie Unternehmen und Kreative
 
Presse
22. März 2024

Chance für eine bessere Zukunft: Beim MedTech Pitch Day 2024 haben zehn Start-ups ihre Innovationen gezeigt. Diese haben das Potenzial, das Gesundheitswesen voranzubringen

München, 22. März 2024 – Über die Leinwand huschen Bilder von Organen und medizintechnischen Instrumenten, Grafiken und Statistiken, Zeitstrahle und Zahlen. Vor allem aber geht es um Leben und Tod – um schwere Krankheiten, Herausforderungen im Krankenhausbetrieb und darum, wie Innovationen aus der Medizintechnik das Leben für Patient*innen bald besser machen könnten. Voraussetzung: Die Gründer*innen, die neben der Leinwand stehen, können die vor ihnen versammelten Investor*inn
 
Presse
18. März 2024

Chance für Innovationen: Beim MedTech Pitchday 2024 präsentieren Start-ups frische Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung

München, 18. März 2024 – In keiner anderen Branche trägt der technologische Fortschritt so unmittelbar dazu bei, das Leben von Menschen zu verbessern, wie in der Medizintechnologie. Innovationen aus den Bereichen künstlicher Intelligenz, Digitalisierung, Nanotechnologie oder neuen Materialien können eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit von Patient*innen, die tägliche Arbeit der Behandelnden und die Abläufe im Gesundheitswesen haben. Doch diese Innovationen müssen erst ein